Pressemitteilung -
BADS fordert strengere Regeln für E-Scooter-Fahrer
Präsident Trentmann nennt Alkohol als häufigste Unfallursache
Hamburg (nr). Der Präsident des BADS (Bund gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr), der frühere Leitende Oberstaatsanwalt Helmut Trentmann, mahnt nachdrücklich strengere Regeln für E-Scooter an.
Die derzeit aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis), auf die der BADS bereits im vorigen Jahr hingewiesen hatte, seien alarmierend.
„Im Jahr 2020 registrierte das Amt mit E-Scootern insgesamt 2155 Unfälle, dabei verletzten sich 386 Menschen schwer, fünf Todesopfer waren zu beklagen. Es besteht also dringender Handlungsbedarf, zumal auch aktuell besorgniserregende Berichte über schwere Unfälle in den Medien gemeldet werden“, sagte der Präsident.
Da als häufigste Unfallursache (18,3 %) der vorherige Genuss von Alkohol festgestellt wurde, führe für den BADS im Interesse der Verkehrssicherheit kein Weg an strengeren Regeln vorbei. Diese Forderung stützt sich zudem auf die vom BADS finanziell unterstützte und von den Rechtsmedizinern Prof. Thomas Daldrup, Düsseldorf, und Prof. Benno Hartung, München, kürzlich durchgeführte Fahrsicherheitsstudie mit E-Scootern, wonach bereits ab einer Alkoholisierung um 0,3 Promille eine signifikante Verschlechterung der Fahrleistung feststellbar war.
Neben der Alkoholisierung zeigten polizeiliche Verkehrskontrollen, dass ein hoher Anteil auffälliger Fahrer/Fahrerinnen unter dem Einfluss von Drogen - vornehmlich Cannabis – standen. So habe eine in Abend- und Nachtstunden im Oktober 2021 durchgeführte Großkontrolle der Polizei Mannheim ergeben, dass insgesamt 28 Blutproben von E-Scooterfahrern und -fahrerinnen angeordnet wurden, wovon 17 Blutproben alkohol- und 11 drogenbedingt waren.
Besondere Sorge bereitet dem Präsidenten des BADS in diesem Zusammenhang die von der Bundesregierung erklärte Absicht, die Droge Cannabis zu legalisieren.
„Es steht zu befürchten, dass eine Freigabe von Cannabis zu einem vermehrten Umgang mit dem Rauschgift im Straßenverkehr führt“, so Trentmann.
Der BADS unterstützt deshalb die auch von der Deutschen Verkehrswacht durch seinen Präsidenten Prof. Bodewig erhobene Forderung nach verschärften Regelungen beim Verkehr mit E-Scootern. Auch mit den o.g. Professoren plädiert Trentmann dafür, für E-Scooter-Fahrende dieselben Maßstäbe wie für Fahranfänger und Fahranfängerinnen anzusetzen und eine entsprechende Regelung zu treffen.
„Da die meisten Unfallbeteiligten jünger als 45 Jahre (76 %) bzw. jünger als 25 Jahre (33,7 %) waren, wird der BADS darüberhinaus seine bundesweit angelegte Präventionsarbeit intensivieren und besonderes Augenmerk auf diese Zielgruppe legen“, so Präsident Trentmann weiter.
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Der Bund gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr wurde 1950 gegründet. Nach der Satzung des gemeinnützigen Vereins gehören zu seinen Aufgaben unter anderem die Aufklärung über die Gefährlichkeit von Alkohol und Drogen und die Förderung der Forschung auf diesem Gebiet. Der Schwerpunkt seiner Erziehungs- und Aufklärungsarbeit wird von 21 Landessektionen getragen. Internationale Akzeptanz findet unsere renommierte wissenschaftliche Publikation BLUTALKOHOL. Jährlich verleihen wir an Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens für ihr Engagement um mehr Sicherheit auf unseren Straßen die Senator-Lothar-Danner-Medaille in Gold. Der B.A.D.S. finanziert seine Arbeit hauptsächlich aus den von Staatsanwaltschaften und Gerichten zufließenden Geldbußen, aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen.