Direkt zum Inhalt springen
BADS befürchtet Zunahme von Drogenunfällen

Pressemitteilung -

BADS befürchtet Zunahme von Drogenunfällen

Zweifel an wissenschaftlicher Basis des Grenzwertes

Hamburg (ht/nr). Der BADS (Bund gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr) bezweifelt die wissenschaftliche Basis des neuen Grenzwertes für Cannabis im Straßenverkehr. Zugleich befürchtet er eine Zunahme der Verkehrsunfälle unter dem Einfluss von Cannabis. Damit reagiert der BADS auf das am Donnerstag (6. Juni 2024) vom Bundestag verabschiedete Gesetz.

„Die Herleitung des Grenzwertes durch die Expertenkommission ist als unzureichend zu bezeichnen“, so der bekannte Toxikologie Prof. Dr. Thomas Daldrup, Düsseldorf (Stellvertr. Vorsitzender des BADS Rheinland Nord). Als Basis habe lediglich eine wissenschaftliche Studie gedient. (vgl. hierzu die Analyse von Prof Daldrup auf der Homepage des BADS).

„Die Festlegung auf den ausgewählten Wert, welcher am Ende einem vermeintlich politisch und gesellschaftlich akzeptierten Kompromiss gleicht und nicht auf ausreichend wissenschaftlich gesicherter Basis erfolgt, ist unter den genannten Aspekten riskant und kann von uns nicht mitgetragen werden“, sagte der Präsident des BADS Helmut Trentmann.

Soweit neben dem Grenzwert von 3,5 ng/ml THC der Bundestag beschossen hat, dass zukünftig Speicheltests als Vortests bundesweit flächendeckend eingesetzt werden, sei dies aber ein Schritt in die richtige Richtung und müsse dringend umgesetzt werden, um die Fahrer und Fahrerinnen, die akut unter der Wirkung des Rauschmittels stehen, besser identifizieren zu können.

Unabhängig von diesen praktischen Problemen sieht der BADS auch, dass mit dem „hohen“ Grenzwert das falsche Signal an die Konsumenten gesendet wird. Es bedürfe deshalb einer intensiven und bundesweiten Präventionskampagne, um die Bevölkerung vor den Gefahren von Fahrten unter Cannabiseinfluss zu warnen. Hier könne der BADS mit seinen Experten aus Wissenschaft und Praxis bundesweit hilfreich sein.

Positiv bewertet der BADS außerdem, dass für Fahranfänger auch weiterhin analog zum Alkohol ein absolutes Cannabisverbot und die Sanktionierung des Mischkonsums von Cannabis und Alkohol festgelegt wurde.

Themen


Der Bund gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr wurde 1950 gegründet. Nach der Satzung des gemeinnützigen Vereins gehören zu seinen Aufgaben unter anderem die Aufklärung über die Gefährlichkeit von Alkohol und Drogen und die Förderung der Forschung auf diesem Gebiet. Der Schwerpunkt seiner Erziehungs- und Aufklärungsarbeit wird von 21 Landessektionen getragen. Internationale Akzeptanz findet unsere renommierte wissenschaftliche Publikation BLUTALKOHOL. Jährlich verleihen wir an Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens für ihr Engagement um mehr Sicherheit auf unseren Straßen die Senator-Lothar-Danner-Medaille in Gold. Der B.A.D.S.  finanziert seine Arbeit hauptsächlich aus den von Staatsanwaltschaften und Gerichten zufließenden Geldbußen, aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen.

Kontakt

Norbert Radzanowski

Norbert Radzanowski

Pressekontakt Pressesprecher Produktion von Pressemitteilungen, Abhalten von Pressekonferenzen 0176 31 37 08 50